Montag, 30. Juli 2012

Microsoft Office 2013

Microsoft hat im Juli eine Preview von Microsoft Office 2013 veröffentlicht. Derzeit liegt diese nur in englischer oder spanischer Sprache vor, was aus meiner Sicht nur einen wichtigen Nachteil für Anwender hat, die das neue System testen wollen: Es gelten auch die englischen Tastenkombinationen. Viele sind zwar gleich, aber zum Beispiel das Ausfüllen eines Feldes in Excel nach unten geht nicht mit STRG+U, sondern mit STRG+D. Aber das nur am Rande.

Die Installation ist recht schnell abgeschlossen. Wobei ich im ersten Moment irritiert war: Wo hätte ich auswählen können, dass ich nur bestimmte Office Programme installieren möchte? Diesen Punkt habe ich nicht gefunden und befürchtete schon, dass mein Outlook nicht mehr funktionieren würde. Denn von alten Office Installationen weiß ich: Es lassen sich bis auf Outlook alle Programme parallel auf einem System installieren.

Umso überraschter war ich nach der Installation, dass sowohl mein altes Outlook 2010 noch funktionierte, genauso wie das neue. Und noch überraschter war ich, als ich sah, dass Outlook 2013 praktisch alle Einstellungen von Outlook 2010 übernommen hat – inkl. der Konten und Signaturen. Im ersten Moment macht Outlook einen etwas unaufgeräumteren Eindruck als in alten Versionen. Das mag daran liegen, dass im Standard mehr mit Text statt mit Symbolen gearbeitet wird, z. B. bei der Auswahl von eMail, Kontakten oder Kalender. Zum anderen sind deutlich weniger Rahmen als in alten Versionen vorhanden, wodurch einzelne Bereiche nicht mehr so abgegrenzt sind. Scrollbalken werden meist nur angezeigt, wenn man den Bereich des Scrollbalkens mit der Maus überfährt.

Dies bringt mich gleich zum nächsten Punkt: Laut Microsoft wurde Office 2013 für die Touchbedienung optimiert, ich habe es aber auf einem Laptop ohne Touchdisplay getestet, so dass ich zur Bedienung mit dem Finger nicht viel sagen kann.

Etwas irritiert bin ich, dass in Outlook mein lokaler Kalender in ein IMAP-Konto dupliziert wurde. Vor allem habe ich bisher keine Möglichkeit gefunden, diesen wieder zu löschen. Das nervige daran ist: Alle Erinnerungen aus diesem duplizierten Kalender erscheinen ebenfalls, zumal man aufpassen muss, dass man Termine immer im richtigen Kalender ändert. Denn obwohl es im persönlichen Ordner den ursprünglich mal gleichen Kalender gibt, synchronisieren sich die beiden nicht. Und nur der Kalender im persönlichen Ordner hat die Kategorien übernommen.

Etwas ärgerlich kommt dazu, dass die Google Calendar Sync nicht mehr funktioniert – zumindest nicht mit dem Kalender im persönlichen Ordner. Startet man aber Outlook 2010, wird der Kalender wieder synchronisiert – auch die Termine, die ich zuvor in Outlook 2013 eingetragen/geändert habe.

Praktisch in Word ist: Wenige Sekunden nach dem Öffnen eines Dokuments erscheint ein kleines Fenster, um zur zuletzt bearbeiteten Stelle im Dokument zu springen. Gerade bei großen Dokumenten eine wohltuende Hilfe. In der Testversion liegt zunächst keine deutsche Rechtschreibprüfung vor. Diese lässt sich aber nachinstallieren und steht nach einem Neustart von Word auch zur Verfügung.

In Access lassen sich jetzt auch Datenbanken direkt öffnen, die in Skydrive abgelegt sind. Das ist praktisch, um auch Access Daten an mehreren Clients nutzen zu können.

Die Anbindung an den Online Speicher von Microsoft (Skydrive) ist insgesamt etwas prominenter geworden. Ich hätte mir an dieser Stelle aber zusätzlich gewünscht, dass Microsoft endlich mal den aus meiner sich in die Jahre gekommenen Öffnen-Dialog grundlegend überarbeitet. Mich nervt häufig das kleine Fenster, um die Datei auswählen zu können, was man mal hätte ändern können und zum Beispiel ins jeweilige Office-Fenstern formatfüllend integrieren hätte können. Aber es muss ja in Zukunft auch noch Neuerungen geben.

Insgesamt sind deutlich mehr Effekte dazu gekommen. Der Cursor in Word fließt jetzt richtig. Auch in Excel gehen Markierungen fließender auf und zu. Aber das ist aus meiner Sicht eher Kosmetik.

Eine wichtige Funktion gibt es noch in Word: Hiermit lassen sich jetzt auch PDF-Dateien öffnen und bearbeiten. Ich habe dies bisher mit PDF-Dateien probiert, die viel Text enthielt: Damit funktioniert es sehr gut.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich Nutzer von Office 2010 schnell auch im neuen Office 2013 zurechtfinden werden. Denn die Menüstruktur ist im Großen und Ganzen gleich geblieben. Das Aussehen hat sich aus meiner Sicht am meisten in Outlook geändert. Und die neuen Funktionen sind mitunter nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen, sollten dem Nutzer aber wieder einige Vorteile bringen.

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